Kein Punkt bei Leader GottéronDie sechste Berner Niederlage in Serie
Der SCB kämpft sich nach wirrem Start ins Spiel zurück, verliert in Freiburg am Ende aber dennoch 1:3.

Das Mitteldrittel hatte Hoffnung geweckt beim SCB. Lag da ein unerwarteter Punktgewinn bei Leader Fribourg drin? Gar ein Sieg? Da hatten sich die Berner tatsächlich zurückgekämpft in ein Spiel, das schon früh verloren zu sein schien. Sie waren in diesem zweiten Abschnitt plötzlich nah dran am spielerisch besseren Gegner, sie nervten ihn und schafften es, sein Spiel zu stören, zu zerstören.
Und auch wenn die Berner selber nur mit dem Duo Dominik Kahun/Christian Thomas für Torgefahr sorgen konnten: Das 1:1 nach 40 Minuten war nicht unverdient. Der SCB gefiel mittlerweile mit Aufsässigkeit und gutem Forechecking.
Doch die Hoffnung auf den Befreiungsschlag war schnell dahin. Der SCB kassierte im Schlussdrittel ein frühes Gegentor in Unterzahl. Er hatte auch Pech, weil Thomas Thiry den Puck ins eigene Tor lenkte. Und als Julien Sprunger neun Minuten später sein Solo über alle Zonen zum 3:1 abschloss, war klar: Bern würde ein sechstes Mal in Folge verlieren. Und mit Pech hatte das nichts mehr zu tun.
Ein Gegentor als Symbol
Dieses 3:1, so wunderbar auch erzielt, zeigte mehrere Problemfelder des SCB auf. Wie Calle Andersson als Verteidiger den Puck nach vorne trug und diese an der offensiven blauen Linie sich von Sprunger simpelst abluchsen liess. Wie schlecht sich danach Cory Conacher beim Backchecking an der eigenen blauen Linie verhielt. Mit Dringlichkeit und Siegeswillen hatte all das nichts zu tun. Es erinnerte stattdessen an den wirren Start des SCB in dieses Spiel.
Denn was waren das für erste Momente gewesen. Nach fünf Niederlagen in Serie zunächst auf Sicherheit bedacht sein? Nichts da. Nach 93 Sekunden lag der SCB 0:1 zurück. Der Grund so simpel wie ärgerlich: Vincent Praplan wählte beim Zoneneintritt die risikoreiche Variante, blieb prompt hängen und löste einen Konter aus. Dieser hatte zwar noch nicht direkt das Gegentor zur Folge, das davon ausgelöste Chaos in der Defensive Sekunden später aber schon.

Apropos Chaos: Kein Wunder, wirkten die Berner Spiel in der Folge wirr. Wie hätte nach so einem Start und angesichts der Niederlagenserie Ruhe bei den mit wenig Selbstvertrauen gesegneten Berner einkehren sollen? Gut für den SCB, dass die Hockeygötter ihnen wohlgesonnen waren. Mit dem 0:1 waren sie schon nach 10 Minuten gut bedient – aus dem Nichts schossen sie nach 12 Minuten das 1:1.
Es war ein «gutes» Tor des SCB, eines, das ihm Mut verlieh: Die Berner machten Druck aufs Tor, gewannen nach einem Schuss Mika Henauers die Zweikämpfe im Slot, bis Thomas einschieben konnte. Es war der Beginn von besseren Berner Momenten. Doch sie nützten am Ende wenig. Zwei wegen sorglosem Verhalten eingehandelte Gegentore waren angesichts der eigenen Harmlosigkeit zwei zu viel.
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