Die Roboter-Ingenieure siegen
Der renommierteste Unternehmerpreis der Region geht an Asic Robotics aus Burgdorf. Firmenchef Milo Gasser und seine Ingenieure sind auf Roboteranlagen spezialisiert.

Daniel Düsentriebs Motto lautet etwas übermütig: «Dem Ingenieur ist nichts zu schwör.» Sichtlich schwer tat sich am Mittwochabend aber Milo Gasser (39), der seine Ingenieure gerne mit der erfinderischen Comicfigur vergleicht, die richtigen Worte zu finden. Überwältigt war der Chef von Asic Robotics, dass sein Unternehmen am Mittwoch im Kursaal Bern vor 1400 Zuschauern den Prix SVC Espace Mittelland 2019 erhalten hat.
Nachdem er sich etwas hatte fangen können, zeigte Gasser aber doch noch, warum er mit 39 Jahren ein erfolgreiches Unternehmen führt. In einer klar strukturierten und packend vorgetragenen Dankesrede widmete er den Preis seinen Mitarbeitenden, deren Angehörigen und dem Werkplatz Schweiz. Er freue sich sehr über die Anerkennung für ein KMU, das sonst nicht im Rampenlicht stehe, sagte Gasser.
«Wir tüfteln und sind in einem mit vielen Risiken verbundenen Geschäft tätig. Aber für die Ingenieure ist das umso spannender.»
Zuerst hatte er bei der Preisverleihung gar nicht mitmachen wollen, weil sein Unternehmen so viel zu tun habe. Ob Autositze, Steckdosen oder Velo-Carbonrahmen: Viele Produkte werden heute nicht mehr von Hand gefertigt, sondern von vollautomatischen Produktionsanlagen. Und bei speziell für die Kunden optimierten Roboteranlagen ist Asic Robotics aus Burgdorf weltweit eine Topadresse. «Wir fertigen nur Prototypen», sagte Gasser. Das sei ein mit vielen Risiken verbundenes Projektgeschäft. «Aber für die Ingenieure ist das umso spannender.»
Als Gewinner des ersten Preises kann Gasser an einer zehntägigen Unternehmerreise nach Asien teilnehmen. Hinzu kommt ein Gratisseminar für die Geschäftsleitung. Und für die Mitarbeitenden gibt es sicher auch ein Fest.
Platz 2 für Hotelier-Paar
Den zweiten Preis holte sich das Romantikhotel Hornberg in Saanenmöser. Brigitte und Christian Hoefliger-von Siebenthal führen das aus mehreren Chaletgebäuden bestehende Hotel in dritter Generation. Sie wollen aus ihren Kunden Stammgäste machen und verzichten auf die Zusammenarbeit mit grossen Buchungsplattformen im Internet. Das gehe nur mit exzellenter Qualität, herzlicher Gastfreundschaft, enthusiastischen Mitarbeitenden und kontinuierlichen Investitionen in die Infrastruktur, sagte Christian Hoefliger-von Siebenthal. Er und seine Frau erhalten vom Prix SVC eine fünftägige Reise für zwei Personen, entweder an ein Forum mit Gala des Beratungsunternehmens EY in Kalifornien oder eine Geschäftsreise nach Singapur.
Der dritte Preis ging an den Mikrodrehteile-Hersteller Polydec aus Biel. Das 1985 gegründete Unternehmen ist gross geworden mit hochpräzisen Achsen für Motoren, die Armaturenzeiger bewegen. Weltweit enthält heute etwa jedes zweite Armaturenbrett solche Achsen aus Biel. Zudem produziert die Firma mit rund 70 Angestellten auch winzige Schrauben und Bolzen für Uhrwerke sowie Prüfspitzen für Messgeräte, mit denen Mikroprozessoren getestet werden können. Polydec gewinnt einen Teamevent. Das kann zum Beispiel ein Skitag mit Stars von Swiss-Ski sein oder ein privates Training mit einem Schweizer Fussballclub.
200 KMU waren nominiert
Die drei Diplome für den vierten Rang gehen an das Lineartechnikunternehmen Schneeberger aus Roggwil, die Alters- und Pflegeheimgruppe Domicil mit Sitz in Bern und den Spirituosenhersteller Matter Luginbühl aus Kallnach. Auch für sie gibt es je ein Firmenseminar. Die 6 ausgezeichneten Unternehmen hatten sich gegenüber 200 nominierten KMU durchgesetzt. Eine 16-köpfige Jury hat die 6 Finalisten bestimmt und nach eingehender Prüfung die Sieger erkoren. Diese Zeitung hat die Finalisten in den letzten zwei Wochen in Porträts vorgestellt.
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