Gsteigwiler wollte UrnengangDie Gemeindeversammlung
musste stattfinden
Der für 2022 budgetierte Aufwandüberschuss kann durch Eigenkapital gedeckt werden. An der Gemeindeversammlung vom 3. Dezember winkte der Souverän alle Anträge des Gemeinderats durch.

«Wegen der Pandemie haben wir ein Gesuch für eine Urnenabstimmung an das Regierungsstatthalteramt gestellt, doch dieses wurde abgelehnt», sagte Gemeindepräsident Urs Stucki. So fand am Freitag im Schulhaus Gsteigwiler die Gemeindeversammlung mit 27 Stimmberechtigten (von insgesamt 303) statt. Diese winkten alle Anträge des Gemeinderats ohne Wortmeldung und einstimmig durch.
Schwieriges Budget 2022
«Aufgrund von Corona konnten etliche Einwohner nicht arbeiten und erhielten nur 80 Prozent ihres Lohns. So war es schwierig, zu budgetieren», sagte Stucki. Für 2022 sind aufgrund von hohen gebundenen Ausgaben und geringen Einnahmen Aufwandüberschüsse im Allgemeinen Haushalt (Steuerhaushalt) von 181’645 und im Gesamthaushalt von 159’901 Franken budgetiert. Diese können durch das vorhandene Eigenkapital gedeckt werden. Per Ende 2022 wird das Eigenkapital noch etwa 274’748 Franken betragen. Die Ansätze für Steuern (1.98), Liegenschaftssteuern (1.50 Promille) und Gebühren bleiben gleich.
Die Personalkosten sind gegenüber dem Budget 2021 um 43’510 Franken gestiegen, da für Gemeindeschreiberin Tina Mora eine Mutterschaftsvertreterin (Einwohnerin Fadrina Giacometti) für sechs Monate eingestellt werden muss. Das Investitionsbudget 2022 von 230’000 Franken sieht Sanierungsarbeiten für den Strassenabschnitt Moos–Wychel-Quersträssli, die Rufigrabenbrücke und die Wasserleitung Steinbock vor.
Nachkredite genehmigt
Für die Nachrüstung von Boilern bei einigen Wärmebezügern der Fernheizung entstanden beim Kredit von 20’000 Minderkosten von 638 Franken. Der Souverän genehmigte Nachkredite mit Minderkosten für die Sanierung Wasserleitung Bühl (4119), den Kauf der Strassenbeleuchtung (1719) und die Strassenbeleuchtung Lindi (6915 Franken).
Mit dem Beitritt zum Gemeindeverband Forst Lütschinentäler können per 31.12.2021 das gemeindeeigene Waldreglement vom 27.5.2005 und das Reglement zur Führung einer Spezialfinanzierung Bewirtschaftung Gemeindewald vom 4.12.2009 aufgehoben werden.
Dorf soll belebt werden
Für den pensionierten Werkhofmitarbeiter Bernhard Feuz ist neu der gelernte Forstwart Hannes Michel aus Ringgenberg im Amt. Aus den Arbeitsgruppen zur Belebung des Dorfs mit 429 Einwohnerinnen und Einwohnern berichteten Bürgerinnen über neue Visionen und Ideen. So soll etwa der Dorfladen durch vermehrte Frequenz belebt werden. Annerös Mühlemann: «Unser Ziel ist: Wir wollen kein Schlafdorf werden.»
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