
Die Türkei ist ein bedauernswertes Land. Kummer und Leid scheinen es auf ewig zu begleiten. 30 Jahre Kampf gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei (PKK) haben dazu geführt, dass Tränen besonders schnell trocknen müssen und Wunden kaum mehr Zeit bekommen, zu vernarben. Es wird deshalb auch nicht lange dauern, bis Ankara nach dem Anschlag vom Sonntag wieder in einen Zustand übergeht, den man Alltag nennt. Zum dritten Mal in nur einem halben Jahr hat ein Terrorakt die Hauptstadt erschüttert. Was den Umgang mit dieser Gewalt angeht, hat nicht nur die Stadt, sondern das Land insgesamt eine seltsame, eine beängstigende Routine entwickelt. Gerade so, als hätten sie sich damit abgefunden, für immer im Schatten der Angst leben zu müssen.
Der Terror wird Routine
Der jüngste Anschlag in Ankara steht nicht nur für das Scheitern von Erdogans Kurdenpolitik, sondern auch für eine neue Stufe der Eskalation.