Fünfte Niederlage in FolgeDer SC Langenthal steckt tief in der Krise
Die Oberaargauer unterliegen im Derby gegen Leader Olten gleich mit 0:5. Es droht die vielleicht grösste Krise der letzten zehn Jahre.

Zehn Minuten lang durfte der SCL-Fan beim Derby am Freitagabend mit dem Heimteam zufrieden sein. Immerhin schien es, als hätten die Langenthaler bis zu diesem Zeitpunkt den offensiv starken EHC Olten im Griff. Dann aber hatte sich der Leader auf die Langenthaler besser eingestellt – und prompt distanzierten sie sich mit einer Tempoverschärfung scheinbar mühelos von ihrem Rivalen.
Während beim SCL die erste Linie um den zuletzt schwachen Timothy Coffman und die seit mehreren Spielen blassen Dario Kummer und Stefan Tschannen auf dem Eis stand, fanden die Oltner gleich zwei Mal Lücken, die sie zur 2:0-Führung ausnutzten. Tschannen hatte indes zwischenzeitlich im zweiten Drittel noch gute Möglichkeiten auf der Gegenseite.
Abgesehen davon war der SC Langenthal harmlos. Chancen waren rar, die Angriffe schienen hilflos und Fehlpässe waren häufig. Obwohl man dem SCL fehlenden Einsatzwille nicht vorwerfen muss, so ist es dennoch beängstigend, dass in den letzten Spielen kaum Verbesserungen ersichtlich waren. Und dies, obwohl schon vor dem Derby vier Niederlagen resultierten und gegen den Tabellenleader nicht überraschend die fünfte folgte.
Trainer Campbell ist derzeit kein Thema
«Oft fehlt der Glaube an uns. Und wenn wir erst mal hinten sind, kommt auch noch der Frust dazu», sagt Sportchef Kevin Schläpfer. Dass man keine Tore schiesse, sei derzeit zweifellos das Hauptproblem. Auch er werde nun beispielsweise mit einem Coffman das Gespräch suchen, versicherte Schläpfer. Trainer Jeff Campbell aber sei für ihn derzeit kein Thema. «Jeff hat es verdient, dass man hinter ihm steht, so wie er lange hinter dem SCL stand. Er ist das erste Mal in dieser Lage und ich glaube an ihn und an die Mannschaft, dass wir hier rausfinden.» Insbesondere von den Leadern erwarte er nun eine beispielhafte Leistung in den nächsten Spielen.
Entschieden war die Partie indes früh. Joel Scheidegger schoss nach 23 Minuten im Powerplay, Dominic Forget lenkte ab – und schon stand es 0:3. Im Schlussdrittel folgten dann die Tore vier und fünf. Der SCL auf der Gegenseite blieb derweil ein zweites Mal gegen Olten ohne Treffer. «Die Fans unterstützen uns, und wir geben nichts zurück», kommentierte Luca Wyss schwer enttäuscht und ratlos. «Etwas anderes haben wir heute nicht verdient», ergänzte Campbell. Folgt am Sonntag in Biasca kein Sieg, so steckt der zuletzt erfolgsverwöhnte SCL vielleicht in der schwierigsten Krise der letzten zehn Jahre.
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