Missglückter Söderholm-EinstandDer SC Bern kommt nicht vom Fleck
Neue Besen kehren halt doch nicht besser: Der SC Bern verliert sein erstes Spiel unter Toni Söderholm gegen Fribourg 1:3.

Beim SCB steht wieder einmal ein neuer Trainer an der Bande. Es ist der sechste in den letzten zweieinhalb Jahren. Nach dem Schweden Johan Lundskog, der trotz eines 4:3-Erfolgs gegen die ZSC Lions und nach elf Siegen in 20 Partien des Amtes enthoben wurde, steht nun der Finne Toni Söderholm in der Verantwortung.
Der 44-Jährige, der auch optisch in die bestehende Trainercrew passt, war nie zuvor auf höchster Stufe Clubtrainer, führte jedoch die deutsche Nationalmannschaft zuletzt dreimal in Folge in den WM-Viertelfinal. «Vor allem seine Charakterstärke und seine Führungsqualitäten überzeugten uns», sagte Sportchef Andrew Ebbett. Allerdings hätten die Vorzeichen vor dem Debüt besser sein können.
Mit Dominik Kahun und Chris DiDomenico fehlen Söderholm die besten Offensivkräfte. Während der deutsche Nationalstürmer wegen einer Schulterverletzung passen muss, sitzt DiDomenico die erste von drei Spielsperren ab, nachdem er einen rückwärts fahrenden Schiedsrichter so am Schlittschuh traf, dass dieser auf dem Hintern landete. Nun wäre die Reihe an anderen gewesen, Verantwortung zu übernehmen. Doch offensiv geht beim SCB lange nichts.
Bloss zu drei Abschlüssen kommt das Heimteam, das Mühe mit dem Puckmanagement bekundet, im ersten Abschnitt. Als sich Sven Bärtschi nach einem unnötigen Foul in der Offensivzone die erste Strafe einhandelt, schlägt Gottéron in der Person von Julien Sprunger ein erstes Mal zu. «So wird es schwierig, Zuschauer zurückzugewinnen», ächzt ein frustrierter Zuschauer. Dabei ist die Postfinance-Arena erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie wieder ausverkauft. 17’031 Fans sind gekommen.
«Im Team herrscht überhaupt keine negative Stimmung, es ist niemand am Boden. Es ist ein gewisses Selbstvertrauen da», sagte Söderholm bei seiner Ankunft. Der Beweis dafür liefert der SCB bei Spielhälfte. Zwei Minuten lang müssen die Berner mit zwei Mann weniger auskommen, doch das Heimteam wehrt sich tapfer, übersteht diese heikle Phase unbeschadet und vermag sich danach immer besser in Szene zu setzen.
Henauer fällt schon wieder aus
Nachdem im vierten Überzahlspiel der Ausgleich gelingt, ist Bern im letzten Abschnitt dem zweiten Treffer näher. Doch der erst 21-Jährige Noah Fuss und Bärtschi lassen beste Chancen ungenutzt. Es sind die Gäste, die abermals in Führung gehen. Ausgerechnet SCB-Verteidiger Colin Gerber lenkt einen Schuss des Freiburgers Benoit Jecker ins eigene Tor ab. Auch der Versuch, mit sechs Feldspielern und ohne Torhüter den Ausgleich zu erzwingen, misslingt. Hatte Bern unter Lundskog Fribourg noch bezwungen, setzt es unter Söderholm eine Niederlage ab.
Pech hat Mika Henauer: Der Verteidiger, der sich zweimal an der Schulter operieren lassen musste, gab am Freitag in der Swiss Leauge bei Basel ein Comeback. Dabei verletzte er sich beim 1:3 gegen Olten erneut an derselben Schulter. Wie lange Henauer dieses Mal ausfällt, ist noch offen.

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