Verkehrskonzept in BrenzikofenDer Ruf nach Tempo 30 wird laut
Die vom Gemeinderat geplanten Temporeduktionen wurden als zu schwach empfunden. Der Bereich mit Tempo 30 soll dafür ausgedehnt werden.

nur auf 40 km/h reduziert werden soll, wurde als zu wenig erachtet an der Orientierung zum
Verkehrskonzept.
«Ich sehe, wir müssen nochmals über die Bücher», sagte die Gemeindepräsidentin von Brenzikofen, Sabine Lüthi, gegen Ende der Infoveranstaltung zum Verkehrskonzept. Rund 30 Personen wollten sich am Donnerstagabend im Mehrzweckraum des Schulhauses dazu informieren lassen. Und sie brachten viele Bemerkungen an zum Vorschlag, den der Gemeinderat ausarbeiten liess und mit Verkehrsingenieur Rolf Steiner vorstellte.
Tempo 30 sah der Gemeinderat bloss im Kreuzungsbereich beim Schulhaus und die Dorfstrasse hinauf in die Bällizstrasse vor. Dies als Streckensignalisation mit Tafeln und nicht als Zone mit Strassenmarkierungen. Im Boden an der Grenze zu Heimberg bei der Rotachenbrücke wurde die Temporeduktion auf 40 km/h vorgeschlagen. Weiter auf der Bodenstrasse sollte wieder generell 50 km/h gelten, ebenso hin zur Station und dem Bahnübergang Richtung Oppligen sowie auf der Schulhausstrasse bis Gemeindegrenze zu Herbligen.
«Unpopulär für Durchfahrt»
Dies stiess auf Kritik an der Versammlung. Ein Votant wollte Tempo 40 haben auf der ganzen Bodenstrasse. Ein weiterer Redner schlug vor, Tempo 30 im ganzen Dorf zu erlassen. Er begründete dies damit, «um nicht populärer zu werden für die Durchfahrt» – diese ist an den Ortseingängen ohnehin auf Zubringer beschränkt – und «um für mehr Sicherheit und Ruhe zu sorgen», wie er betonte. «Ich will kein Kind verletzt sehen bei einem Verkehrsunfall in Brenzikofen», appellierte ein Familienvater.
Der Ruf nach mehr Tempo 30 wurde unterstützt von einer Mutter mit dem Hinweis, dass damit auch etwas gegen die «röhrenden Hirsche» getan werden könne. Bloss ein Votant mahnte, dass es in erster Linie Sache der Eltern sei, die Kinder besser zu beaufsichtigen, damit diese nicht auf die Strasse rennen.
Freizeitverkehr lenken
Der Gemeinderat möchte weiter ein Fahrverbot mit Zusatztafel bei der Bleikenstrasse anbringen, um den Freizeitverkehr einzudämmen zur Brätlistelle an der Rotache, die nur noch mit einer Spezialbewilligung angefahren werden dürfte. Wie das geschehen und kontrolliert werden soll, warf Fragen auf.
Die Rotachenbrücke, wo eine Beschränkung auf sechs Tonnen heute gilt, soll mit Rücksicht auf die Landwirte bis 12 Tonnen freigegeben, aber jeweils nur von einem grösseren Fahrzeug befahren werden. Auch dazu wurden aber Vorbehalte angebracht. Ebenso zur leichten Befestigung des Platzes beim Holzlager im Hasliwald, wo entlang der Rotache sonst keine Abstellplätze vorgesehen sind für Ausflügler.
Probleme mit Nachbarn
Nach der Diskussion zeigte sich Sabine Lüthi überrascht, «dass alle durchs Band Tempo 30 begrüssen». Wichtig sei nun aber, dass das Geäusserte auch im Fragebogen festgehalten werde bis zum 9. Juli. Die Gemeindepräsidentin hatte im Vorfeld eher Stimmen gehört, die das Geplante «dummes Zeug» nannten. Doch habe sich der Rat mit dem Verkehrsplaner am Machbaren orientiert, führte Sabine Lüthi aus, und werde folglich nun eine Erweiterung der Temporeduktionen im Dorf prüfen.
Die Gemeindepräsidentin orientierte weiter über verkehrsmässige Unstimmigkeiten mit Nachbargemeinden. Demnach wollte Oppligen gemäss Lüthi Zubringerdienst signalisieren auf der Brenzikofenstrasse entlang des Oppligerberglis.
Brenzikofen schlug dagegen Tempo 30 vor und erklärte sich seinerseits bereit, auf der Oppligenstrasse ausserorts auf 60 km/h zu reduzieren. Herbligen wiederum wollte ein Lastwagenfahrverbot auf der Helisbühlstrasse nach Brenzikofen verhängen. Die Gemeinde habe sich beschwert, erklärte Sabine Lüthi, und sei nun im Gespräch für eine allseits befriedigende Lösung.
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