Der Lauf – und die Attraktion
Aufsteiger St.Gallen hat gegen YB nicht nur das Spiel sehr spät verloren – sondern auch den verletzten Aggressivleader Philipp Muntwiler. Den Young Boys genügte diesmal eine durchschnittliche Leistung zu einem weiteren Sieg.
Marco Schneuwlys erster Gang nach dem Spiel in St.Gallen führt ihn in den Sanitätsraum der AFG-Arena. Dort wird Philipp Muntwiler gerade untersucht. Der Mittelfeldspieler musste in der 78.Minute ausgewechselt werden, nachdem er sich ohne Fremdeinwirkung verletzt hatte. Schneuwly stand bei dieser Aktion unmittelbar neben Muntwiler. «Ich hörte es knacksen und dachte mir sofort, dass Muntwiler verletzt sein könnte», sagt Schneuwly. Nach der Visite bei Muntwiler weiss der YB-Stürmer von der gerissenen Achillessehne des St. Galler Aggressivleaders. «Muntwilers langer Ausfall schmerzt uns noch mehr als diese bittere Niederlage gegen YB», sagt St. Gallens Trainer Uli Forte. Petkovic hebt Mahnfinger Der furios in die Saison gestartete Aufsteiger aus der Ostschweiz (2:0-Sieg gegen Basel, 1:1 bei YB) ist nach den zwei letzten Partien (0:4 in Basel, 2:3 gegen YB) in der Realität angekommen. «Wir haben gegen YB sehr gut gespielt», sagt Forte, «und am Ende hätten wir einen Punkt verdient gehabt.» Der Jungtrainer ist verärgert über den Assistenten Francesco Buragina («da ist man schon nicht amused»), der das Foulspiel Fabian Freis gegen Gilles Yapi angezeigt hat, welches zum späten Freistoss für YB und zum 2:3 durch Seydou Doumbia führte. YB-Trainer Vladimir Petkovic dagegen zeigt sich selbstverständlich zufrieden mit dem Ausgang der Partie, aber er vergisst nicht, den Mahnfinger zu heben: «Wir haben uns nach der Pause Undiszipliniertheiten geleistet, die uns fast noch den Sieg gekostet hätten.» Stürmer Marco Schneuwly führte das krasse Nachlassen der Berner nach 2:0-Führung zur Halbzeit auf die fehlende Frische zurück. «Wir waren müde, das Spiel am Mittwoch gegen Zürich hat viel Kraft gekostet.» Und nach der Gala beim 3:0-Sieg gegen den Meister FCZ genügte YB diesmal ja eine durchschnittliche Performance zu drei weiteren, am Ende sehr glückhaften Punkten. Doumbia überragend Der YB-Superlauf durch die Liga geht jedenfalls weiter, 28 Punkte aus elf Partien dürften Vereinsrekord bedeuten. Und wer einen Seydou Doumbia in den eigenen Reihen hat, darf der Zukunft ohnehin zuversichtlich entgegenblicken. Auch in St.Gallen war der Ivorer mal wieder – trotz längeren Kunstpausen – der dominierende Fussballer. «Wir sind einfach sehr selbstbewusst und glauben bis zuletzt an den Sieg», sagt Doumbia. Nächster Auftritt der Liga-Attraktion ist am Sonntag gegen den Tabellenletzten Aarau in Bern.Fabian RuchTelegramm Seite 14>
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