«Der Einzige, der zählt, ist Trump selbst»
Krieg im Irak, Krise mit Iran: Politologe Stephen Walt sieht in der US-Aussenpolitik eine Kultur der «Selbstüberschätzung».

Welche Strategie verfolgt Donald Trump im Konflikt mit dem Iran?
Ich kann bei Trumps Iran-Politik kein konkretes, durchdachtes Ziel erkennen. Zwischen dem Abschluss eines neuen, wie auch immer gearteten Atomabkommens und einem Regimewechsel in Teheran scheint alles möglich. Es ist nicht klar, was er genau will und ob es in seiner Regierung Einigkeit über den Kurs gibt. Und in diesem Sinn ist der Umgang mit dem Iran sinnbildlich für die ganze US-Aussenpolitik: Vieles wirkt improvisiert, es ist ein Schiessen aus der Hüfte. Trump tut Dinge, die ihm gerade grosse Aufmerksamkeit einbringen. Die Substanz dahinter ist zweitrangig.