Thun siegt weiterDer bessere Absteiger
Die Oberländer überzeugen auch gegen Xamax und gewinnen in Neuenburg 3:0. Für den Leader ist es der vierte Erfolg im vierten Spiel 2021.

Die Zeiten ändern sich.
Es war Anfang Oktober, als der FC Thun Neuchâtel Xamax empfing. Dritte Runde in der Challenge League, erstes Duell der beiden Absteiger. Die Neuenburger gewannen 3:1, die Oberländer machten derweil ihren Fehlstart mit einem Punkt aus drei Spielen perfekt, rutschten auf den 9. Rang ab. Drei Tage später gab Trainer Marc Schneider seinen Rücktritt bekannt. Der direkte Wiederaufstieg? Er war zu jenem Zeitpunkt in weiter Ferne.
Vier Monate später ist alles anders, der Gedanke, bald zurück in der Super League zu sein, nicht verwegen. Daran ändert auch das Spiel am Freitagabend gegen Xamax nichts. Die Oberländer gewinnen zum Rückrundenauftakt in Neuenburg 3:0 und verteidigen die Tabellenführung, die sie seit dem Sieg am Dienstag gegen Kriens (2:0) innehaben. Sie bleiben damit auch im vierten Spiel 2021 ohne Punktverlust, von den letzten 14 Partien ging nur eine verloren.
Anders präsentiert sich die Situation bei Xamax. Seit dem 9. Spieltag kommt der andere Absteiger nicht vom Fleck, bleibt auf dem vorletzten Platz stecken. Trainer Stéphane Henchoz musste Mitte Dezember seinen Posten räumen. Eine Woche später wurde Andrea Binotto als dessen Nachfolger vorgestellt. Doch unter dem ehemaligen Coach von Stade-Lausanne-Ouchy und dem Bruder von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sind keine Fortschritte erkennbar.
Beim Spiel gegen Thun werden die Probleme augenscheinlich. Xamax hat zwar mehr Ballbesitz, Raphaël Nuzzolo und Co. fehlt es aber vorab an Ideen – und Präzision.
Bereit für das Spitzenspiel
Für das Heimteam kam erschwerend dazu, dass sich der FC Thun einmal mehr stabil und effizient präsentierte. So lag er zur Hälfte 2:0 in Führung. Zweimal hatte Grégory Karlen den entscheidenden Pass gegeben, zweimal traf Omer Dzonlagic. Für den 25-jährigen Meiringer, der im Oktober von Kriens ins Oberland und damit zurück zu seinem Ausbildungsclub gekommen war, waren es die ersten Tore im Thuner Dress. Spätestens nach dem zweiten Treffer hatte der Leader alles im Griff. In der 69. Minute erhöhte der omnipräsente Dominik Schwizer auf 3:0.
Das Spitzenspiel am Freitag gegen GC, es kann kommen. Der Rekordmeister liegt bei drei Partien weniger fünf Punkte hinter Thun. Den bis dahin spielfreien Oberländern dürfte in die Karten spielen, dass den Grasshoppers eine englische Woche bevorsteht. Einziges Manko: Nach seiner vierten gelben Karte wird Captain Nicola Sutter dem Team nicht zur Verfügung stehen.
Und Xamax? Die Neuenburger sind von einem Spitzenspiel zwar weit entfernt. Aber Zeiten ändern sich ja – bei manchen früher als bei anderen.
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