Das Dorf hat seine Meinung gesagt
Das Interesse in Thunstetten am Verkehrskonzept ist riesig: Während der Mitwirkung gingen 124 Fragebogen ein. Die flächendeckende Einführung von Tempo 30 wird von einer grossen Mehrheit begrüsst. Es gibt aber auch Kritikpunkte.

Bis 30. Juni konnte die Bevölkerung in Thunstetten-Bützberg ihre Meinung zum Verkehrskonzept äussern. Dass die Gemeinde erst diese Woche nun per Medienmitteilung über die Auswertung dieser Eingaben informiert hat, mag aber nicht sonderlich überraschen, mussten doch insgesamt 124 Fragebogen sowie drei Stellungnahmen ausgewertet werden.
«Diese grosse Beteiligung ist erfreulich», sagt Gemeindepräsident Fred Röthlisberger (SVP). Ihn freut es vor allem auch, dass die Einführung von Tempo-30-Zonen in allen Wohnquartieren von der Bevölkerung grundsätzlich begrüsst wird. Knapp 89 Prozent der Personen, die diese Frage beantwortet haben, sagen hierzu «Ja» oder «eher Ja». Röthlisberger wertet dies als Erfolg und sagt: «Das hat mich doch überrascht.»
Unumstritten ist das Thema dennoch nicht. Kritische Stimmen gab es zum Vorhaben, auch die Schlossstrasse und die Untergasse in die temporeduzierten Zonen zu integrieren. 20 Prozent sind dagegen, während 9,2 Prozent bei der Untergasse sowie 11,7 Prozent bei der Schlossstrasse die Massnahme mit «eher nein» beurteilen. Die Gemeinde werde trotzdem daran festhalten, sagt Röthlisberger. Er verweist darauf, dass es zu einem späteren Zeitpunkt immer noch die Möglichkeit gibt, Einsprache dagegen einzureichen. «Wir erwarten dort Widerstand.»
Ein Teil der Befragten wünscht sich zudem, dass die geplanten Tempo-30-Zonen im Ortsteil Thunstetten noch vergrössert werden. «Wir prüfen dies», verspricht der Gemeindepräsident.
Schleichverkehr beschäftigt
Auch sonst bleiben nicht alle der 40 kleineren und grösseren Massnahmen, die das Verkehrskonzept beinhaltet, von der Kritik verschont. So etwa auch jene für die Brunngasse und die Lengmattstrasse, für die unter anderem auch ein Fahrverbot mit Zubringerdienst vorgesehen ist. Die Massnahmen für die Brunngasse werden von rund 35 Prozent und jene für die Lengmattstrasse von fast 40 Prozent als unnötig oder eher negativ angesehen. «Hier müssen wir noch einmal genau hinschauen», so Röthlisberger.
Ein grosses Thema bei den schriftlichen Kommentaren war gemäss Medienmitteilung ebenfalls der Schleichverkehr. Dies auch im Zusammenhang mit der Umfahrung Aarwangen. Einige vermissten im Gesamtverkehrskonzept diesbezüglich strengere Massnahmen. Erwähnt werden der Wunsch nach allgemeinen Fahrverboten und einem Fahrverbot für Lastwagen. Bei der Erarbeitung des Konzepts seien weitere Massnahmen bezüglich Schleichverkehr geprüft worden, heisst es.
Diese seien aber aufgrund der Kriterien Umsetzbarkeit und Kontrollierbarkeit sowie des vorhandenen Strassennetzes wieder verworfen worden. «Viele der Strassen haben eine übergeordnete Bedeutung und somit auch eine Verbindungsfunktion. Zudem ist aufgrund des vorhandenen Strassennetzes an vielen Orten keine sinnvolle Abgrenzung des Fahrverbotes möglich.»
Wichtiger Fuss- und Veloweg
Ein anderes Thema betrifft die Verbesserung der Infrastruktur. Der Vorschlag, entlang der Strecke Schlossstrasse–Berggasse einen Fuss- und Veloweg umzusetzen, wird von der Bevölkerung unterstützt. Priorität hat laut den Mitwirkenden klar die Umsetzung des Fuss- und Velowegs im Abschnitt Knoten Berggasse und Schulhaus Thunstetten. Was auch im Verkehrskonzept so vorgesehen ist. «Diese Massnahme gehört zu den ersten, die wir realisieren. Sie ist auch eine der teuersten», sagt Röthlisberger.
Die geplanten Massnahmen sollen je nach Priorität kurzfristig (innerhalb der nächsten 5 Jahre), mittelfristig (bis 10 Jahre) oder langfristig (bis 15 Jahre) umgesetzt werden. Der Gemeinderat wird das Konzept, das vor allem die Verkehrsberuhigung und die Schulwegsicherheit als Ziel hat, an seiner nächsten Sitzung verabschieden.
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