Castor-Gegner räumen Blockade
Stundenlang hatten sich vier Atomkraftgegner an eine Bettonpyramide gekettet, um den Castor-Zug zu stoppen. Schliesslich haben sie aufgegeben. Zusammenstösse haben bislang 200 Verletzte gefordert.
Aktivisten der «Bäuerlichen Notgemeinschaft» lösten am Sonntagabend den Mechanismus, mit dem sie seit dem Morgen in einer Pyramide aus Beton auf dem Gleisen in Hitzacker festgesteckt hatten. Gegen 23.15 Uhr wurde auch der letzte Blockierer in einen Krankenwagen gebracht, wie dapd-Reporter vor Ort berichteten. Alle vier hatten in einer komplizierten Stahlverstrebung im Innern der Pyramide festgesteckt und unter anderem gefordert, der Zug solle «zurückfahren».
Der Castor-Zug hatte am frühen Abend etwa neun Kilometer vor der Blockadestelle im Bahnhof Dahlenburg eine Pause eingelegt und war gegen 20.00 Uhr langsam in Richtung Hitzacker weitergefahren.
19-stündige Blockade in Maschen
Der Castor-Transport hatte sich zuvor am Sonntag gegen 13.00 Uhr nach einem knapp 19-stündigen Halt im Rangierbahnhof Maschen südlich von Hamburg wieder in Bewegung gesetzt. Der Zug fuhr dann weiter Richtung Dannenberg, wo die elf Behälter mit hoch radioaktiver Ladung für die letzten Kilometer auf der Strasse auf Tieflader umgeladen werden müssen. Die Polizei war unterdessen weiter damit beschäftigt, an mindestens zwei Stellen Aktivisten von den Gleisen zu lösen, die sich festgekettet hatten.
Mehr als 200 Verletzte
Bei den Protesten gegen den Castor-Transport sind bis Sonntagabend mehr als 200 Verletzte gemeldet worden. Bei etwa 160 Demonstranten handle es sich um Folgen der Schlagstock- und Reizgaseinsätze der Polizei, sagte eine Sprecherin der Rettungszentrale der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz in Dannenberg auf dapd-Anfrage. Mindestens drei Demonstranten wurden demnach schwer verletzt.
Die Polizei vermeldete 51 verletzte Einsatzkräfte, mehrere von ihnen seien dienstunfähig. Zudem seien 16 Polizeiwagen beschädigt worden. Mehrere Personen wurden festgenommen. Auch zwei Sanitäter erlitten den Angaben der Rettungszentrale zufolge Verletzungen.
dapd/kpn
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