Briten sollen Einsatz von Chemiewaffen in Syrien bewiesen haben
Eine Bodenprobe aus Syrien wurde nach Grossbritannien gebracht und dort von Militärexperten untersucht. Gemäss einem Zeitungsbericht hätten die Forscher den Einsatz von C-Waffen so belegt.

Britische Militärexperten haben einem Zeitungsbericht zufolge forensische Beweise dafür, dass in Syrien chemische Waffen eingesetzt wurden. Wie die «Times» unter Berufung auf Quellen aus dem Verteidigungsministerium berichtet, wurde eine Bodenprobe, die aus der Nähe von Damaskus stammen soll, heimlich nach Grossbritannien gebracht und dort im Zentrum für chemische und biologische Waffen des Ministeriums untersucht. Dabei seien Beweise für den Einsatz «von einer Art von Chemiewaffen» entdeckt worden.
Den Experten sei es allerdings unmöglich zu sagen, ob die Waffen von Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad oder von Rebellen benutzt worden seien, hiess es weiter. Das Verteidigungsministerium wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Das Aussenministerium erklärte, es sei tief besorgt über den möglichen Einsatz von C-Waffen. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre es ein «schreckliches Verbrechen», erklärte ein Sprecher.
UN-Diplomaten hatten am Donnerstag erklärt, westliche Staaten hätten «harte Beweise» dafür, dass mindestens einmal chemische Waffen in Syrien eingesetzt worden seien. Details nannten sie nicht.
«Rote Linie» überschritten?
US-Präsident Barack Obama hat die Regierung des syrischen Staatschefs Bashar al-Assad bereits mehrfach vor dem Einsatz von Chemiewaffen gewarnt. Das wäre ein «tragischer Fehler», der Folgen haben werde, wobei die Verantwortung dafür al-Assad und seine Gefolgsleute trügen.
«Wir können nicht zulassen, dass das 21. Jahrhundert sich durch die schlimmsten Waffen des 20. Jahrhunderts verfinstert», sagte Obama im Dezember. Die US-Regierung werde «weiterhin die legitimen Bestrebungen der Syrer unterstützen, mit der Opposition zusammenarbeiten, ihnen humanitäre Hilfe liefern und auf ein vom Assad-Regime befreites Syrien hinarbeiten.»
Auch US-Aussenministerin Hillary Clinton hatte Syrien davor gewarnt, die chemischen Waffen aus den Arsenalen des Landes einzusetzen. Ein C-Waffen-Einsatz sei eine «rote Linie» für die USA. Washington habe Reaktionen auf einen solchen Fall vorbereitet.
AFP/kle
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