Terrorregime in Bedrängnis
Nahost-Korrespondent Michael Wrase zur Terrororganisation Islamischer Staat.
Zum Jahresende kommen aus dem Nahen Osten Nachrichten, die Anlass zu sehr vorsichtigem Optimismus geben. Zwar hat der Chef des sogenannten Islamischen Staates der ganzen Welt erneut mit Terror gedroht. Diese Warnungen müssen wir auf jeden Fall ernst nehmen. Allerdings verbreitet Abu Bakr al-Baghdadi seinen verbalen Rundumschlag dieses Mal nicht aus einer Position der Stärke, sondern nach einer Serie von Niederlagen.
Es ist daher kein Wunder, dass Durchhalteparolen die letzte Rede des selbst ernannten irakischen «Kalifen» dominiert haben. Verantwortlich für die Niederlagen der Jihadisten sind in erster Linie arabische Bodentruppen: Im Irak ist die von schiitischen Milizen flankierte Staatsarmee wieder auf dem Vormarsch. In Syrien ist es eine kurdisch-arabische Allianz, die von der US-Luftwaffe gestützt wird. Auch die Truppen von Bashar al-Assad können mit russischer Rückendeckung Erfolge gegen des IS verbuchen.