«Ghadhafi hat containerweise Viagra gekauft»
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichts, Luis Moreno-Ocampo, hat den Verdacht systematischer Vergewaltigungen durch das libysche Militär bestätigt. Ghadhafi selbst habe sexuelle Gewalt befohlen.

Luis Moreno-Ocampo hat heute erstmals konkretisiert, was gerüchteweise schon lange kursierte. Der libysche Machthaber würde ganz gezielt Frauen vergewaltigen lassen. Ihm lägen Informationen vor, nach denen das Regime von Muammar al-Ghadhafi «Container voll von Mitteln wie Viagra einkaufte», um seine Soldaten zur sexuellen Gewalt anzuheizen, sagte der Chefankläger des Internationalen Strafgerichts (IStGH) in Den Haag bei den Vereinten Nationen in New York.
Anfangs sei nicht klar gewesen, auf welcher Ebene des Regimes die Massenvergewaltigung von Zivilistinnen angewiesen wurde, räumte Moreno-Ocampo ein. Inzwischen habe er aber Hinweise darauf, dass al-Ghadhafi selbst beschloss, sexuelle Gewalt als Strafe für vermutete Regimegegner zu verhängen.
Frauen entwürdigen
Das Ziel ist, die Frauen zu entwürdigen und die gegnerische Front zu schwächen, sagen Menschenrechtsexperten. «Es ist eine neuere Taktik von ihm», erklärte der oberste Ankläger für Genozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei einer Pressekonferenz.
Für eine Anklage gegen al-Ghadhafi meint Moreno-Ocampo, in zwei Punkten mittlerweile ausreichend Beweismaterial vorliegen zu haben. Es bezieht sich auf seinen Befehl, auf wehrlose Demonstranten zu schiessen, und auf das Verhaften, Foltern und vermutlich auch Töten von Libyern, die gegen sein Regime auf die Strasse gegangen waren und seitdem verschwunden sind.
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