Friede im Jemen hätte Signalwirkung
Nahost-Korrespondent Michael Wrase zum Krieg in Jemen.
Seit mehr als anderthalb Jahren tobt im Jemen ein verheerender Krieg. Im Gegensatz zum Konflikt in Syrien, der fast täglich für Schlagzeilen sorgt, schien sich für die Tragödie im Armenhaus Arabiens aber kaum jemand zu interessieren. Ob sich dies nach den Angriffen der saudischen Luftwaffe vom vergangenen Wochenende auf eine Trauerhalle in Sanaa nun ändert, wäre wünschenswert. Sicher ist es nicht.
Zumindest eine Reduzierung der Waffenlieferungen – nicht nur aus den USA – wäre nach dem Massaker in Sanaa das richtige, längst überfällige Signal an Riad. Denn die über 140 toten Jemeniten nach dem Angriff von letz-tem Samstag waren mitnichten eine Ausnahme. Fast 4000 Zivilisten kamen im Bombenkrieg der Saudis bereits ums Leben. Und täglich steigt die Opferzahl weiter. Rund fünfzehn Millionen Menschen sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Im Jemen droht eine Hungersnot. Und Hilfsorganisationen melden bereits den Ausbruch der Cholera.