Griechische Demonstranten attackieren deutschen Generalkonsul
Bei einer Konferenz in Thessaloniki übergossen aufgebrachte Griechen den deutschen Generalkonsul Hoelscher-Obermaier mit Kaffee. Er musste von der Polizei aus dem Gedränge geleitet werden.

Der deutsche Generalkonsul im griechischen Thessaloniki ist von aufgebrachten Demonstranten attackiert worden. Teilnehmer einer Demonstration gegen geplante Entlassungen im öffentlichen Dienst übergossen Generalkonsul Wolfgang Hoelscher-Obermaier nach Polizeiangaben mit Wasser und Kaffee. Ausserdem warfen sie Eier auf andere Teilnehmer einer Konferenz zur deutsch-griechischen Zusammenarbeit.
Insgesamt demonstrierten laut Polizei rund 300 Menschen vor dem Konferenzgebäude in der nordgriechischen Stadt. Einige skandierten Parolen wie «Zusammen Nazis rausschmeissen». Hoelscher-Obermaier blieb unverletzt und wurde von Polizeibeamten aus dem Gedränge geleitet.
Umstrittene Äusserunge
Am Vortag der Demonstration hatte der Staatssekretär im deutschen Bundesarbeitsministerium, Hans-Joachim Fuchtel Medienberichten zufolge gesagt, ein Beamter in Deutschland erledige die gleiche Arbeit wie drei städtische Beamte in Griechenland. Bei der Konferenz in Thessaloniki sagte Fuchtel, es handele sich bei diesen Äusserungen um «ein Missverständnis», das inzwischen ausgeräumt sei. Er sei nun «stärker pro-griechisch als je zuvor».
Das griechische Parlament hatte am vergangenen Woche weitere Einsparungen in Höhe von 18,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2016 gebilligt. Die neuen Massnahmen sehen neben Massenentlassungen im öffentlichen Dienst und Steuererhöhungen vor allem weitere Kürzungen bei Renten und Gehältern, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie Streichungen beim Kinder- und Weihnachtsgeld vor.
Viele Griechen sehen Deutschland als einen der Hauptverantwortlichen für den starken Spardruck, unter dem das hochverschuldete Land leidet. Die Eurozone will Griechenland zwei weitere Jahre zur Erfüllung seiner Sparauflagen einräumen, über die Finanzierung dieses Aufschubs gibt es jedoch noch keine Einigung.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch