
ausland
Der 20. April 1999 veränderte die USA für immer
Seit Columbine vor 20 Jahren haben Amokläufe an US-Schulen Hunderte Opfer gefordert – an den Waffengesetzen änderte das nur wenig.
Nach den Massenmorden in El Paso und Dayton geht bei Eltern die Angst um. Sie lassen sich die Sicherheit ihrer Kinder etwas kosten.
Etui, Schreibblock, Bücher – und eine Körperpanzerung: So rüsten viele amerikanische Eltern derzeit ihre Kinder aus. Vor dem Start des neuen Schuljahres in etlichen US-Bundesstaaten finden kugelsichere Rücksäcke reissenden Absatz. Denn nach den jüngsten Massenmorden ist die Stimmung besonders nervös.
Am letzten Wochenende feuerte ein Mann in der texanischen Stadt El Paso um sich,
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— BulletBlocker (@bulletblocker) July 22, 2019
«In den Tagen und Wochen nach Schusswaffenangriffen steigt der Absatz immer an», sagte Tuffypacks-CEO Steve Naremore gegenüber CNN. Zudem nimmt die Nachfrage jeweils vor dem Start des Schuljahres zu. Sogar grosse Warenhäuser verkaufen mittlerweile gepanzerte Schultheke, auch schon für Kindergärtler.
Die Preise liegen zwischen 99 und
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— BulletBlocker (@bulletblocker) May 16, 2019
Die Rucksäcke sollen wie eine Rüstung wirken und zumindest den Oberkörper des Kindes vor Patronen schützen. Dass viele amerikanische Eltern darauf anspringen, mag befremdlich wirken. Ihre Angst ist jedoch nicht unbegründet: In den letzten zwanzig Jahren hat die Zahl der Schiessereien und Amokläufe an US-Schulen deutlich zugenommen.
Alleine 2018 musste die Polizei
So soll der Rucksack Schutz bieten: Die Tochter von Joe Curran, dem Hersteller von Bullet Blocker, illustriert die Verwendung im Ernstfall. Foto: Reuters
Trotzdem gibt es Kritik. Die Hersteller würden mit den Ängsten der Eltern Profit machen, heisst es etwa. Und es werde eine falsche Sicherheit vorgetäuscht. Im Ernstfall nütze ein kugelsicherer Schulthek wenig, weil bei Massakern oft Sturmgewehre zum Einsatz kämen.
Viele Eltern schickten ihre Kinder dank dem Rucksack mit einem besseren Gefühl in die Schule, entgegnen die Anbieter. Zudem bediene man nur einen Bedarf, der in den vergangenen Jahren nun mal stark zugenommen habe.
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