«Jetzt glaube ich fest an Gott»
In Las Vegas wurde wahllos in die Menge geschossen. Augenzeugen berichten von dramatischen Szenen.
Bei einem Konzert an der berühmten Casino-Meile in der US-Metropole Las Vegas sind nach Augenzeugenberichten Hunderte Schüsse gefallen. Zahlreiche Menschen seien blutüberströmt am Boden gelegen, sagte ein junger Mann dem Sender CNN.
«Wir krochen über Tote», sagte die Konzertbesucherin Cari Copeland Pearson der Nachrichtenagentur DPA. Sie habe mehrere Schüsse gehört, vermutlich aus einem automatischen Gewehr. Nachdem sie die Schüsse gehört hätten, seien sie zunächst in Deckung gegangen und dann geflüchtet.
«Ich bin als Agnostiker ans Konzert gegangen»
Ein etwa 25-jähriger Mann, der den Angriff unbeschadet überstanden hat, schildert auf CNN seine Erlebnisse. Kurz nachdem die ersten Schüsse gefallen sind, ist gleich hinter ihm ein Mann zusammengebrochen. «Ich glaube, er war danach nicht mehr lange am Leben», sagt der Augenzeuge. Das Opfer habe eine grosse Wunde am Kopf gehabt.
Der Augenzeuge selber ist mit seiner Schwester losgerannt. Erst etwa eine oder zwei Stunden später hätten sie glauben können, dass sie in Sicherheit sind. Die Schwester habe sich auf ihn geworfen und ihn umarmt. Zu realisieren, dass sie unverletzt überlebt haben, sei unbeschreiblich gewesen. «Ich bin als Agnostiker an das Konzert gegangen, jetzt glaube ich fest an Gott», sagt der Mann.

Zeuge dachte zunächst an Feuerwerk
Ein weiterer Augenzeuge sagte dem Lokalsender KTNV, er habe zunächst gedacht, es werde Feuerwerk gezündet. Dann seien Menschen zu Boden gestürzt. Er selbst sei von drei Kugeln gestreift worden. Schwere Verletzungen hat er aber nicht erlitten.
Er habe versucht, anderen zu helfen. «Ein Mann ist in meinen Armen gestorben», sagte der Augenzeuge.

Krankenschwester hat sechs Tote gesehen
Eine junge Frau, die am Konzert war und KTNV sagt, sie sei von Beruf Krankenschwester, schildert, wie sie und ihre Freunde sich duckten, als klar war, dass Schüsse fallen. Das Serienfeuer sei immer wieder von Pausen unterbrochen worden. «Dann sind wir losgerannt», sagt die junge Frau. Wenn wieder Schüsse fielen, duckten sie sich.
Doch sie sei wieder in die Nähe des Tatorts zurückgekehrt, weil sie als Krankenschwester das Gefühl gehabt habe, sie müsse helfen. Sie sah drei Orte, wo Verletzte gesammelt wurden. «Am ersten war die Situation recht gut, beim zweiten schon schlechter. Aber am dritten Ort sah ich nur noch Tote», schildert die Frau den Tränen nahe. «Es waren sechs Tote. Alles junge Menschen.»

Nachbar richtet Triagestation ein
Ein Mann, der in einem nahegelegenen Apartmenthaus arbeitet, erzählte dem Sender, wie er fliehende Menschen ins Haus gelassen und versucht hatte, Verletzten zu helfen. Sie hätten eine Triage der Verletzten vorgenommen, um die am schwersten Getroffenen zuerst den Ambulanzen zu übergeben. «Eine Frau hat es nicht geschafft. Wir haben sie zugedeckt», sagte der junge Mann.
Die Polizei hatte zunächst bestätigt, dass mindestens zwei Menschen getötet und 24 weitere verletzt wurden. Später erhöhte sie die Zählung auf mehr als 20 Tote und schliesslich auf mehr als 50 Tote und mehr als 200 Verletzte. Der Täter, der aus dem 32. Stock des Mandalay Resort auf die Besucher des Country-Musik-Festivals geschossen hatte, wurde von einer Sondereinheit der Polizei getötet.
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