Keller-Sutter reist nach MoutierAufwändige Stimmregister-Prüfung vor Moutier-Abstimmung
Am 28. März findet die «komplexeste je in der Schweiz durchgeführte Abstimmung» statt, so das Bundesamt für Justiz. Derzeit läuft die aufwändige Überprüfung des Stimmregisters.

Zwei Monate vor der erneuten Abstimmung zur Kantonszugehörigkeit von Moutier BE läuft die aufwändige Überprüfung des Stimmregisters weiter. Mehrere hundert Personen haben einen Fragebogen zu ihrem politischen Wohnsitz erhalten.
Die Berner Staatskanzlei und die Gemeindekanzlei von Moutier analysierten in den nächsten Tagen, welche Fälle noch vertieft überprüft werden müssen. Dies bei Bedarf unter Vermittlung des Bundesamtes für Justiz (BJ), wie die Bundesbehörde am Freitag mitteilte.
Am Mittwoch hatte unter der Leitung von Justizministerin Karin Keller-Sutter ein Online-Treffen der Tripartiten Jurakonferenz stattgefunden. Dabei ging es um die letzten Schritte vor der Abstimmung vom 28. März – «der zweifellos komplexesten je in der Schweiz durchgeführten Abstimmung», wie das BJ schreibt.
Beide Kantonsregierungen – Bern und Jura – verpflichteten sich demnach erneut, auf jegliche proaktive Kampagne zu verzichten. Auch wird sich bis zum 28. März kein Regierungsmitglied nach Moutier begeben. Beide Kantone kamen zudem überein, die Kommunikation am Abstimmungssonntag zu koordinieren.
Neutrales Faktenblatt zur Stellen-Frage
Angesichts der jüngsten Kontroverse rund um statistische Daten zu den Auswirkungen der Abstimmung auf kantonale Arbeitsstellen wurde das BJ beauftragt, ein «kurz gefasstes» Dokument zu erstellen. Darin solle knapp, klar und übersichtlich die Anzahl der in den Jahren 2017 und 2021 in beiden Kantonen bestehenden und in Aussicht gestellten Stellen aufgeführt werden.
Weiter garantierten beide Regierungsräte, dass die Kampagne nicht öffentlich finanziert wird. Die jurassischen Vertreter verwiesen darauf, dass die Stiftung «Fondation pour la réunification du Jura» aufgehoben und deren Restvermögen vollumfänglich dem Kunsthistorischen Museum in Delsberg überwiesen wurde.
Keller-Sutter möchte noch nach Moutier
Bundesrätin Keller-Sutter erklärte laut Mitteilung beim Treffen, vor der Abstimmung gerne noch persönlich nach Moutier zu reisen, um die dortigen Gemeindebehörden zusammen mit Vertretern beider Kantonsregierungen zu treffen. An der Videokonferenz der Tripartiten Konferenz waren die Gemeindebehörden im Schlussteil eingeladen gewesen.
Ein physisches Treffen in Moutier soll je nach Entwicklung der epidemiologischen Lage eventuell Ende Februar oder anfangs März stattfinden. Die Abstimmung zum Kantonswechsel wird am 28. März wiederholt, nachdem ein erster Urnengang von 2017 von der Justiz nachträglich wegen gravierender Unregelmässigkeiten annulliert wurde.
sda/tag
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