Der bernische Grosse Rat wollte keine Versuche mit Cannabis-Clubs zulassen. 2014 hat dieser mit 74 zu 68 Stimmen eine Motion aus den Reihen der SVP gutgeheissen, die ein ausdrückliches Verbot von Cannabis-Clubs im Kanton Bern fordert.
Das externe rechtliche Gutachten, das eine Ausnahmebewilligung für möglich hält, stösst denn auch auf Kritik aus dem Grossen Rat . Die Firma Pharmalex, welche für die Direktion für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern (BSS) die juristischen Abklärungen vornahm, schliesst im Gutachten mit den Worten: «Die Verfasserin wäre gerne bereit, die BSS bei der weiteren Umsetzung des Pilotprojektes zu unterstützen». Und weiter: «Auf Wunsch der Auftraggeberin wird Pharmalex gerne eine entsprechende Offerte unterbreiten.»
«Diese Sätze zeigen, dass es ein Gefälligkeitsgutachten ist», sagt SVP-Grossrat Lars Guggisberg. Mit einem derart offensichtlichen parteiischen Gutachten wolle der Gemeinderat nun Gesetze umgehen, das sei unschön. Der Grosse Rat habe entschieden, dass er solche Clubs nicht wolle. Dass es nun Apotheken sein sollen, sei vor allem eine Verschleierung der Tatsachen . «Im Betäubungsmittelgesetz hat sich seit unserer Motion im Grossen Rat nichts geändert», sagt er weiter. Es gebe keinen gesetzlichen Spielraum für einen solchen Pilot. Guggisberg fordert, dass die Kantonsregierung nun reagiert.
Auch Grossrätin Barbara Mühlheim (GLP) überrascht das unverblümte Angebot: «Ich bin erstaunt, dass ein unabhängiges Gutachten mit diesem Passus endet».