Apple enttäuscht für einmal
Die Zurückhaltung der Kunden beim Kauf des neusten iPhone-Modells hat Apple zugesetzt – nur in China verdoppelten sich die Verkäufe. Die Apple-Aktie fiel nachbörslich um sechs Prozent.

Während Konsumenten auf die neueste Version von Apples Verkaufshit iPhone warten, leidet die Bilanz des erfolgsverwöhnten Computerbauers. Apple gab für Börsianer enttäuschende Zahlen bekannt. Es war erst das zweite der letzten 39 Quartalsbilanzen, in dem Apple die Erwartungen der Wallstreet unterbot.
Der Konzern steigerte Einnahmen und Gewinn um über ein Fünftel auf 35 Milliarden Dollar, respektive 8,8 Milliarden Dollar. Wallstreet-Analysten hatten weit mehr erwartet, die Aktie fiel um fünf Prozent.
Viele warten aufs iPhone 5
Das Wachstum des Absatzes des erfolgreichen Smartphones iPhone schwächte sich stark ab. Statt 35 Millionen wie im Vorquartal, verkaufte Apple nur noch 26 Millionen der Geräte. Mehr Kunden als erwartet hatten den Kauf eines neuen Geräts vor der Einführung des neuen iPhone 5 im Herbst aufgeschoben.
In einem Konferenzgespräch mit Analysten gab Apple die Schuld für die schwachen Zahlen iPhone-5-Gerüchten, aber auch schwachen Zahlen im kriselnden Europa, unter anderem in Deutschland. Dennoch sei es kein wirklich schlechtes Quartal gewesen, sagte Carolina Milanesi, Analystin des Marktforschers Gartner, der Nachrichtenagentur DAPD. Apple überstehe die schwierige Situation besser als andere Hersteller, dank einer unschlagbar starken Marke, und stehe grundsätzlich immer noch sehr gut da.
Vier Millionen MacBooks
Starke Zahlen präsentierte Apple in China, wo sich die iPhone-Verkäufe verdoppelten, und beim Verkauf des Tablet-Computers iPad. 84 Prozent mehr als im Vorjahr wurde Apple los, insgesamt 17 Millionen Geräte. Vermehrt eingesetzt werden iPhones und iPads laut Apple in Firmen. Der Absatz von iPhones habe sich verdoppelt, der Einsatz von iPads gar verdreifacht, sagte der Vorstandsvorsitzende Tim Cook Analysten.
Das Geschäft mit MacBooks zog nur marginal an. Vier Millionen Geräte verkaufte Apple, ein Anstieg von guten zwei Prozent. Doch die erneuerte Laptop-Familie kam erst gegen Ende des Quartals auf den Markt, «ob sie ein Hit sind, zeigt sich erst im nächsten Quartal», sagte Analystin Milanesi.
«Berglöwe» ab Mittwoch
Apple gab bekannt, dass das neue Betriebssystem für Desktops und Laptops, genannt Berglöwe (Mountain Lion), ab Mittwoch zum Download bereit stehe, und kündigte «grossartige Produkte» an, wie Cook es formulierte.
Wenig Beachtung wurde der riesigen Menge an Bargeld geschenkt, über die das Unternehmen verfügt. Apple konnte die Reserve um sieben Milliarden auf 107 Milliarden Dollar vergrössern. «Keine Ahnung, was sie damit vorhaben», sagte Milanesi. «Aber was ich glaube: all diese Zahlen sind den Konsumenten egal. Apple lieben sie weiterhin.»
dapd/ses
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