Als die Schweizer den Everest eroberten«Wir kochen etwa 4 Liter Ovomaltine»
1956 standen zwei Schweizer Seilschaften auf dem höchsten Berg der Erde – als Nummern zwei und drei nach den Erstbesteigern. Jetzt ist der letzte Überlebende dieser Expedition gestorben.

Ohne Sauerstoff und nur mit einem grossen Dosendeckel in der Hand befreien die beiden Schweizer am Südostgrat des Everest, auf über 8400 Meter über Meer, ihr Biwakzelt vom Triebschnee. Drei Stunden dauert die Tortur, bis sie schliesslich in das durchlöcherte Nylonzelt kriechen können. Es ist acht Uhr abends am 23. Mai 1956, als Hansruedi von Gunten in sein Tagebuch schreibt: «Der Biwaksack, den wir neben das Zelt gelegt hatten, hat der Wind weggeblasen und an meinem Schlafsack ist der Reissverschluss kaputt. Wir werden eine ungemütliche Nacht haben!»