«Adrenalin, Kraft, Geschwindigkeit»
Pascal Moser aus Rüeggisberg ist Bobanschieber. Der 22-Jährige sorgt für das Starttempo im Eiskanal. Und wurde mit einem Team auch schon Vize-Schweizer-Meister bei den Junioren.

Ja, er wirkt kräftig. Äusserst kräftig. 183 Zentimeter gross, 94 Kilogramm schwer, durchtrainiert. «Für diesen Sport braucht man tatsächlich viel Kraft. Und handkehrum muss man sehr schnell laufen können. Bobanschieber ist irgendwie eine Mischung aus Schwinger und Sprinter», sagt Pascal Moser mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht.
Um das zu erreichen, ist dem 22-jährigen Elektroinstallateur kein Aufwand zu gross. Dreimal in der Woche trainiert er im Fitnessstudio, zweimal steht Sprinttechnik auf dem Programm, Anschubtraining und zusätzliche Krafttrainings gehören ebenfalls zum Repertoire. «Als Amateur kann ich dieses Pensum nur meistern, weil ich einen tollen Arbeitgeber habe, der mir viel Unterstützung und Flexibilität entgegenbringt», betont Pascal Moser.
Er wurde von Boblegende Marcel Rohner eingeladen
Doch wie kam der Rüeggisberger zum Bobsport? War er bereits als Kind davon fasziniert? «Nein, nicht wirklich», winkt er ab. Ihn hätten zahlreiche andere Sportarten viel mehr interessiert. Erst als ein Kollege von ihm vor einigen Jahren mit dem Bobfahren begonnen habe, habe es ihn ebenfalls gepackt.
Pascal Moser meldete sich beim Bobverband und wurde vom damaligen Juniorenverantwortlichen von Swiss Sliding, dem legendären Bobpiloten Marcel Rohner, zu einem Probetraining nach Sihlbrugg eingeladen. Darauf folgte ein Leistungstest. Und los gings mit den gezielten individuellen Trainings, den zahlreichen Trainingslagern – und mit den Rennen. «Dort kommt dann wirklich alles zum Tragen, was diesen Sport letztlich ausmacht: Technik, Adrenalin, Kraft und Geschwindigkeit.»
«Als Amateur kann ich dieses Pensum nur meistern, weil ich einen tollen Arbeitgeber habe.»
Mit verschiedenen Teams war er bisher unter anderem in St. Moritz, Igls (Ö), La Plagne (F) und Königssee (D) unterwegs. In St. Moritz wurde er 2016 mit dem Team von Timo Rohner – dem Sohn von Marcel Rohner – Vize-Schweizer-Meister bei den Junioren im Viererbob. Und mit der Mannschaft von Michael Vogt durfte er gar beim North America Cup mitfahren. In Übersee reichte es zu einem 12. und zwei 6. Rängen auf der Stufe von Weltcupteams. Angst kennt er übrigens nie beim Tempobolzen im Eiskanal. «Aber man muss sich der Gefahr natürlich bewusst sein, dass der Schlitten stürzen könnte.»

Der Bobsport hat einen hohen Stellenwert im Leben von Pascal Moser. Seinen Zielen ordnet er vieles unter. Und diese sind hochgesteckt: «Ich möchte zu einem Topanschieber heranwachsen, Topklassierungen im Europacup erreichen und den Einstieg in den Weltcup schaffen. Und dann an den Olympischen Spielen 2022 in Peking teilnehmen.» Er hofft ebenfalls auf Sponsoren, damit «der Spagat zwischen Beruf, Sport und Freizeit» leichterfällt.
«Umfeld ist mir wichtig»
Trotz seinem sportlichen Ehrgeiz soll das Zwischenmenschliche nicht leiden. «Mein persönliches Umfeld ist mir extrem wichtig. Meine Eltern, bei denen ich nach wie vor wohne, meine Kolleginnen und Kollegen», betont Pascal Moser. «Aber ich weiss: In meiner Situation ist es manchmal schwierig, allem und allen gerecht zu werden.»
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