150 Jahre und kein bisschen leise
Mit einem Jubiläumsfest Morgen Samstag und dem Kreismusiktag am Sonntag feiert die MG Brienz ihr 150-jähriges Bestehen.
Viel hat der älteste Musikverein im Berner Oberland seit seiner Gründung im Jahre 1860 erlebt. Während in den ersten 35 Jahren noch keine Protokolle geführt wurden und man damals die Geschichte mit Zeitzeugen aufarbeitete, wurde das Wirken in der Folge gut dokumentiert. So weiss man heute, dass der Verein in vergangenen Zeiten auch Theater spielte, 1905 dem kantonalen Musikverband beitrat und gelegentlich Mitglieder mit Bussen bestraften, wenn sie den Proben fern blieben. Am 2.Februar 1918 fusionierten die Musikgesellschaft und die Metallharmonie Brienz. Es entstand ein Verein mit 53 Mann. Voller Tatendrang probten diese in der Folge mittwochs und samstags, um bereits am 10.März das erste gemeinsame Konzert abzuhalten. Darüber wurde Folgendes notiert: «Gut gelungen, überaus grosser Besuch, Reinertrag Fr.315.22.» Auch aus heutiger Sicht vielleicht weniger Wichtiges wurde in jener Zeit protokolliert. Etawa: «8.März 1919: Verhandlungen wegen eines Paukenschlägels: Soll er im Lokal bleiben, oder darf ihn der Paukist nach Hause nehmen? Beschluss: Er bleibt im Lokal.» Auf und Ab Der Verein erlebte indessen auch schwierige Phasen. Wegen des Ausbruchs des 1.Weltkrieges wurde der Probebetrieb für vier Monate von August bis November eingestellt. Gleiches wiederholte sich 1918 aufgrund einer Grippeepidemie und 1932 wegen Arbeitslosigkeit. Diverse Teilnahmen an eidgenössischen oder kantonalen Musikfesten zählen zu den Höhepunkten in der Vereinsgeschichte. Diese liegen aber bereits 40 Jahre und mehr zurück. In den 1950er-Jahren nahm die MG Brienz sogar zwei Mal an Bundesmusikfesten in Singen und Karlsruhe teil. Obwohl der Verein bereits 150 Jahre alt ist, zeigt er sich durchaus initiativ. Vereinspräsident Roland Casagrande erklärt: «Wir haben insgesamt etwa 80 Zusammenkünfte pro Jahr. Ich schätze die Kameradschaft im Verein sehr. Wir verstehen uns als Dorfverein, wollen uns aber auch weiterentwickeln. So sind wir dieses Jahr erstmals leichte Figuren zu Marschmusik marschiert oder starten im Herbst mit Weiterbildungen für die einzelnen Register.» Dichtes Programm Höhepunkte des Vereinsjahrs sind jeweils das Frühlingskonzert mit Unterhaltung im April sowie das Adventskonzert Ende November in der Kirche. «Wir nehmen auch an Kreismusiktagen teil, bestreiten im Sommer am Quai Platzkonzerte, spielen an Auffahrt in der Kirche oder reisen wie dieses Jahr nach Féchy. Zudem bringen wir den 85-Jährigen ein Ständli oder lassen uns auf Anfrage für Konzerte oder Ständli engagieren», zählt der Präsident auf. Gut für den Verein sei auch die Jungbläsergruppe, mit der man auch dank der Unterstützung von Vereinsmitgliedern an Anlässen auftreten und die Jungen fördern könne. Am kommenden Wochenende feiert die Musikgesellschaft ihr 150-jähriges Bestehen (siehe Kasten). Christian Schönenberger>
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